Laufzeit: 14. November 2025 bis 22. März 2026
Öffentliche Vernissage Donnerstag, 13. November um 18 Uhr
Erstmals zeigt das WaldHaus Freiburg eine Werkschau mit einer Auswahl an Gegenständen, Objekten und Bildern, wie sie in Workshops vor allem in der Grünholzwerkstatt gefertigt werden. Die meisten der gezeigten Stücke stammen von den Referenten, einige auch von Teilnehmenden.
Seit der Eröffnung im Jahr 2008 hält das WaldHaus eine Vielzahl an Angeboten bereit, die es Menschen jeden Alters ermöglichen, handwerklich oder künstlerisch selbst ins Tun zu kommen. In den Kursen der Sonntagswerkstatt sind Kinder und Erwachsene eingeladen zum Grünholzschnitzen, Papierschöpfen, Buchbinden, Glutbrennen oder Insektenunterkünfte und Nistkästen zu bauen. Beim Schnitzen, Sägen, Schneiden, Falten oder Drucken in gemeinsamer Runde entdecken die Teilnehmenden ihre Fingerfertigkeit und ihre Kreativität. Das Bearbeiten fördert die Motorik, die Fantasie, die Ausdauer, die Zufriedenheit und das Selbstbewusstsein.
Gleiches gilt für die Kurse, die sich vornehmlich an Erwachsene richten. Hier kommen speziellere Werkzeuge zum Einsatz und es werden besondere Techniken vermittelt. Trotzdem braucht niemand Vorkenntnisse, um in der Grünholzwerkstatt Löffel, Schalen, Sitzmöbel, Weidenkörbe, Holzskulpturen oder Holzschnitte anzufertigen. Angeleitet werden die Kurse von gut ausgebildeten Referent*innen. Mit Begeisterung geben sie ihr fachliches Wissen, ihr handwerkliches Können und ihre künstlerische Expertise an die Teilnehmenden weiter.
Eine Antwort auf die Frage, warum uns dieses handwerklich-künstlerische Schaffen mit dem Werkstoff Holz so fasziniert und beglückt, gibt der Umwelthistoriker Joachim Radkau: „Seit Urzeiten hat sich die Geschicklichkeit der menschlichen Hand an der Arbeit mit Holz entwickelt, so sehr, dass man sagen kann: Die Beziehung zum Holz gehört zur menschlichen Natur; die Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Holz ist ein Grundelement der menschlichen Körpergeschichte ebenso wie der Geschichte menschlicher Kunstfertigkeit.“ (Radkau: Holz – Wie ein Naturstoff Geschichte schreibt, 2012, S. 19).
Wir wissen nicht, ob sich solche Erfahrungen epigenetisch in unsere Körpergedächtnisse eingeschrieben haben. Auf jeden Fall ist das handwerkliche meditative Arbeiten mit Holz ein Gegengewicht zum oft hektischen und digital geprägten Alltag vieler Menschen.
Wer einen Holzlöffel, eine Schale, eine Holzskulptur, einen Grünholzhocker oder einen Druckstock mit eigenen Händen herstellt, durchlebt den gesamten Schaffensprozess vom Aussuchen eines geeigneten Zweigs, Astes oder Baumstamms bis zum fertigen Werkstück und hat ein anderes Verhältnis dazu als zu einem gekauften Produkt.
Zudem sind die Werkstücke Unikate, weisen Bearbeitungsspuren der eigenen Hand auf, sind langlebig, altern in Würde und lassen sich reparieren.
Gezeigt werden außerdem ausgewählte Fotos von Teilnehmenden aus den Fotoseminaren der letzten Jahre.
Bildrecht: WaldHaus